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Das Jahr 1950 – 1952

Die Wahl der Vorstandschaft hatte folgendes Ergebnis: Abteilungsleiter Kneupp; Stellvertreter und technischer Leiter Blei; Kassier Ries. Die Aufgaben des Wasserwachtarztes hat Kolonnen-Chefarzt Dr. Scheltrup übernommen, der vor allem auch Unterricht über Wiederbelebung Ertrunkener erteilen wird. Es ist beabsichtigt, auch in Thannhausen eine Wasserwachtgruppe zu gründen. Angesichts des materialistischen Zuges, der heute durch die Welt geht, kommt dem selbstlosen Wirken der Wasserwachtmitglieder über die Sicherung von Menschenleben hinaus auch eine hohe ideelle Bedeutung zu, die es wünschenswert macht, dass ihr Beispiel aneifernd wirkt.

Mitgliederliste der „Aktiven und Gründungsmitglieder der Wasserwacht Ortsgruppe Krumbach 1950-56“

Dr. med. Beck, Buchberger Hubert, Baier Gerhard, Berger Rudi, Drobny Gerald, Drobny Traudl, Deisenhofer Gerhard, Egner Max, Eisenlauer Emil, Falk Siegfried, Fischer Siegfried, Gleich Walter, Härtl Helmut, Foth-Langer Albertine, Kneupp Georg, Kneupp Herbert, Kuse Walter, Lachenmayer Georg, Mayer Ludwig, Mach Ernst, Rieß Anton, Rogg Otto, Sperling Britta, Strobel Lothar, Schätz Karl, Schattel Paul, Thalhofer Hans, Dr. jur. Thalhofer Karl, Tscherner Harald, Reisewitz Hanne, Wolf Max, Ziegler Hans, Zimmermann Michael, Keller Konrad.

Eine entscheidende Rolle kam in den ersten Jahren auch den Förderen der WW-Ortsgruppe Krumbach / Wachstation Oberegg den ehem. Bezirksleiter Linder Sepp und unseren Kameraden Gräff Gustl zu.

Schon sehr bald konnten einige Mitglieder der OG Krumbach Mitbürger aktiv vor dem Ertrinkungstod bewahren.

Auszug eines Protokolls vom 05.09.1950:

„Ein WW Mitglied saß mit zwei Freunden am Kiesweiher der Fam. Riedele an der Mindel. Plötzlich schwammen zwei junge Burschen in etwa 10m Entfernung vorbei. Sie hielten ein junges Mädchen, das wie sich später herausstellte nicht schwimmen konnte in der Mitte. Plötzlich verließen den einen die Kräfte, er stieß das an sich klammernde Mädchen beiseite und versuchte das Ufer zu erreichen. Der andere, dem die Last des Mädchens zu schwer wurde, versuchte sich ebenfalls zu befreien. Er wurde jedoch von dem sich heftig anklammernden Mädchen unter Wasser gezogen und konnte sich dann erst befreien. Bis zu diesem Zeitpunkt Hatte das WW Mitglied und dessen Freunde die ganze Angelegenheit als Scherz aufgefasst. Das WW Mitglied bemerkte nunmehr sofort die Situation bzw. den Ernst der Lage. Das WW Mitglied sprang nun sofort in den Weiher durchsuchte die 10m Strecke und konnte das Mädchen gerade noch an den Haaren fassen und anschließend mit dem Rettungsgriff ans Ufer bringen. (Ohne jegliche Unterstützung) Die Gerettete blutete stark aus Mund und Nase, und war bereits der Bewusstlosigkeit nahe. Nach dem Anlandbringen war das WW Mitglied weiterhin bei der Geretteten und hat diese im Laufe der Zeit der Obhut Ihrer Freunde überlassen, da keine Gefahr mehr bestand. Die Gerettete gab an, dass Sie ohne die rasche Hilfe des WW Mitglieds ertrunken wäre“

Aber auch in dieser Zeit war der nasse Tod manchmal schneller.

Auszug einer Abschrift vom 17.6.1951:

„Am 17.6.51 war ich zur Abnahme von Grund- und Leistungsscheinen am Kanal in Oberegg. Kurz nach Eintreffen hörte ich von vorbeigehenden Personen, dass in der Entfernung von 1 km ein Mann ertrunken sei.

Mit 2 aktiven Rettungsschwimmern fuhren wir zum Unfallort. Wir versuchten durch Tauchen den Mann zu finden. Leider ohne Erfolg. Ein in der Mitte stehendes Motorboot wurde uns zur Verfügung gestellt. Mit Stangen fühlten wir den Körper am Boden. Durch nochmaliges Tauchen brachte ich den Mann an Land. Die sofort angewandten Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg. Ein herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.“

Dazu der Auszug aus den Mittelschwäbischen Nachrichten:

„Ein 40ig jähriger …. war gestern gegen 13 Uhr in der Nähe des Oberegger Stauweihers mit Heuen beschäftigt und wollte anscheinend im Kanal eine Abkühlung nehmen, wobei ihn vermutlich ein Herzschlag traf. Ein in der Nähe weilendes Kind merkte den Vorfall, doch konnte der Ertrunkene von der Wasserwacht Krumbach nur noch als Leiche geborgen werden. Er wird von einer Frau und zwei Kindern im Alter von 12 und 13 Jahren beklagt.“

Aufnahme des Wachdienstes im Stadtbad Krumbach

10.07.1952 Rettung einer 8-jährigen aus einer Tiefe von ca. 2m im Stadtbad Krumbach