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Warum in Krumbach jetzt doch ein Hallenbad öffnet

Das Schwimmbad des Gymnasiums ist bald an den Sonntagen für die Öffentlichkeit zugänglich. Wie die Perspektiven für das Sportzentrum aussehen.

Von Peter Bauer

Das Landkreis-Hallenbad im Krumbacher Gymnasium wird ab Sonntag, 30. Oktober, auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dies hat Landrat Dr. Hans Reichhart (Zweiter von links) angekündigt.

Krumbach Das Hallenbad im Krumbacher Sportzentrum: Es bleibt in diesem Winter (und wohl auch in den Folgejahren) komplett geschlossen. Doch es gibt in Krumbach ja noch ein weiteres Hallenbad im Gymnasium. Landrat Dr. Hans Reichhart hat jetzt angekündigt, dass dieses Bad in begrenzter Form für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll. An den Sonntagen wird es von 9 bis 11 Uhr geöffnet sein. Beginnen wird der öffentliche Badebetrieb am Sonntag, 30. Oktober. Landrat Reichhart und Bürgermeister Hubert Fischer äußerten sich beim Pressetermin im Gymnasiums-Bad auch zur Frage, wie es im Schul- und Sportzentrum weitergeht.

Über die Zukunft des Krumbacher Sportzentrums (mit Hallenbad, Sporthalle und Mensa) wird bekanntlich seit 2013 debattiert. Vor einigen Wochen brachte der Krumbacher Stadtrat die Planung einen Schritt weiter. Für das Projekt wird die Genehmigungsplanung erstellt. Zugleich möchte die Stadt mit dem Landkreis und den beteiligten Umlandgemeinden (Neuburg, Aletshausen, Waltenhausen, Ebershausen, Breitenthal, Deisenhausen und Wiesenbach) das weitere Vorgehen und die Kostenbeteiligung abstimmen. Zur Frage, wann ein neues Krumbacher Hallenbad in Betrieb gehen könnte, nannte Bürgermeister Fischer auf unsere Nachfrage beim Pressetermin keinen konkreten Zeitpunkt. Das Hallenbad im Sportzentrum ist seit 2020 nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Fischer wies wiederholt auf technische Probleme hin. Inzwischen ist das Bad mit seinem 25-Meter-Becken komplett geschlossen. Auch die Wasserwacht beispielsweise hat ihre Aktivitäten in das kleinere Hallenbad im Krumbacher Gymnasium verlagert, dort findet das Schulschwimmen statt.

Für das Gymnasium ist der Landkreis Günzburg der Träger. Landrat Reichhart sagt, dass er mit einer unbürokratischen Entscheidung helfen will. So habe er sich in Abstimmung mit der Wasserwacht dafür entschieden, das Bad im Gymnasium an den Sonntagen für jeweils zwei Stunden der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Da die Wasserwacht Krumbach (bei ihr trainieren rund 60 Kinder) ohnehin mit diversen Kursen und Schwimmausbildungen im Bad aktiv ist, könne sie dabei auch die Aufsicht übernehmen. Im Gespräch sei auch, wie Reichhart und Bürgermeister Fischer schildern, eine Aufsicht durch die Schwimmmeister der Stadt Krumbach gewesen. Aber mit Blick auf die laufenden Kurse habe man sich für die Lösung mit der Wasserwacht entschieden.

Darüber freut sich auch Hans Reichharts Vater Hans Reichhart sen.. Der langjährige Jettingen-Scheppacher Bürgermeister steht an der Spitze des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Er erinnert sich an eine Diskussion um eine Erweiterung des Simpert-Kraemer-Gymnasiums vor einigen Jahren. Damals sei zur Debatte gestanden, das Gymnasiums-Hallenbad mit seinem 16-Meter-Becken zu schließen und in diesem Bereich Klassenzimmer einzurichten. Nun sei es ein glücklicher Umstand, dass dieses Bad weiter bestehe.

Wie Alexander Mayer (Vorsitzender der Krumbacher Wasserwacht) und Markus Klemmer (Technischer Leiter) erklären, sei das Hallenbad für die Öffentlichkeit über den Nordzugang zum Gymnasium erreichbar. Für die zweistündige Badezeit werde kein Eintritt verlangt, die Wasserwacht freue sich aber über Spenden. Die Wassertemperatur bewegt sich in einem Bereich von 28 Grad. Anders als in diversen Bädern der Nachbarschaft soll die Temperatur mit Blick auf die Energieknappheit nicht abgesenkt werden. Ein maßgeblicher Grund dafür sei auch, dass viele kleinere Kinder in Schwimmkursen unterrichtet werden.

Beim Gespräch im Gymnasiums-Hallenbad spielte am Rande auch der Hintergrund des Themas, die Entwicklung im Schul- und Sportzentrum, eine Rolle. Für den Neubau von Hallenbad, Sporthalle und Mensa wird aktuell mit 41,7 Millionen Euro gerechnet – 37,3 Prozent mehr als in der Schätzung von 2018 (wir berichteten). Federführend bei diesem Projekt ist die Stadt Krumbach. Doch mit dem Kreis und den Umlandgemeinden stehen noch Gespräche über eine Kostenbeteiligung an.

Und dann steht die Frage im Raum, wie es in den Schulen neben dem Sportzentrum weitergeht. Für die Realschule ist der Landkreis zuständig. Er plant die Sanierung der Realschule. Bei der Mittelschule (sie befindet sich im selben Gebäudekomplex) ist die Stadt Krumbach federführend. Muss die Stadt demnach umgehend die Sanierung der Mittelschule angehen, wenn der Landkreis bald die Erneuerung der Realschule vorantreibt? Was aber bedeutet das für das Sportzentrum und den Zeitplan für dessen Neubau? Bürgermeister Fischer betont, dass es für die Schulen und das Sportzentrum „parallele Entscheidungsprozesse“ geben kann. Was dann wann gebaut werde, müsse man „bautechnisch klären“. Landrat Reichhart äußert sich mit Blick auf all diese Fragen zuversichtlich: „Wir werden uns einig.“

Bericht aus den Mittelschwäbischen Nachtrichten vom 25.10.2022 Seite 27

https://www.augsburger-allgemeine.de/krumbach/krumbach-warum-in-krumbach-jetzt-doch-ein-hallenbad-oeffnet-id64336431.html