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Karfreitag-Fischessen

Das erste Highlight im Jahresverlauf ist sicherlich unser Fischessen am Karfreitag. Traditionell abgehalten an der alten Wachhütte in Oberegg. Wenn man heute ins Wasser schaut, ist es schwer vorstellbar, dass bis etwa 1970 hier reger Badebetrieb herrschte.

Heuer ging nahezu unbemerkt ein Ära zu Ende: Seit 1978 war der Brugner Schorre für die Zubereitung der Forellen zuständig. Anfangs wurden sie in der Pfanne gebraten, später stieg man aufs Räuchern um. Im Laufe der Jahre wurde das Rezept der Lake immer wieder verbessert, die Räucherzeiten optimiert, so dass mittlerweile eine Topqualität den Ofen verlässt.

So kommen sie aus der Fischzucht
Einen Tag schwimmen die Fische in der Lake
Sorgfältig den Schleim abwaschen, alles mit kalten Wasser bei 6 Grad Außentemperatur
In Reih und Glied – Trocknung
Warten auf den Räucherofen
Nun heißt es warten – gleichzeitig eine Möglichkeit sein Bier zu stauchen

Letztes Jahr hatte er angekündigt, das ganze Geschäft in jüngere Hände geben zu wollen, schließlich wolle er mit 70 (2020 ist es soweit!) nicht mehr am Ofen stehen. Ihm würde da schon jemand einfallen…

Und er hatte mich nicht vergessen, wie ich anfangs der Karwoche feststellen durfte: Mittwoch Fische holen und einlegen, Donnerstag abwaschen und zum Trocknen aufhängen, Freitag räuchern.

Der Lehrmeister und sein Geselle

Weil ich selbst auf keinen Fall dem Schorre seinen Rekord (40 Jahre Grillmeister) streitig machen will, wurde gleich der nächsten Generationswechsel eingeleitet: Kinder, v. a. Minderjährige ohne motorisierte Fluchtmöglichkeiten, haben manchmal doch ihre Vorteile. Mitgefangen – Mitgehangen.

Der alte Räuchermeister
Der neue Räucherlehrling
Der neue Räuchergeselle

Die Übergabe hat anscheinend bestens geklappt: zumindest hat sich niemand beschwert, dass die Fische anders geschmeckt haben.

Bescheiden wie der Schorre ist, hat er den Rückzug still und heimlich vollzogen. Eigentlich hätte er „Standing Ovation“ verdient, dafür,  dass er und sein Bruder jahrein-jahraus dafür gesorgt haben, dass das Fischessen am Karfreitag zu eine Institution geworden ist, bei der sich Aktive und Ehemalige bei einem Störchle treffen und der guten alten Zeit „nachtrauern“ können.

Karfreitag