Das Jahr 1970
Bergung eines Dreijährigen aus einem Baggerweiher bei Oberried.
Am Einsatz beteiligt waren: Förstl, Mayer als Taucher; Keller, Rieß als Leinenführer; Rieger H. und Rampp G. als Rettungsschwimmer sowie Nagl, Streitl und Wagner vom BRK Krumbach.
- April 20 Jahr Feier „Schwimm Dich gesund Aktion“ am 12.7.70 im Stadtbad Krumbach
Um den Oberegger Günzkanal, in früheren Jahren ein beliebter Badeort ist es still geworden. Niemand denkt mehr daran, sich in den nicht ganz sauberen Fluten abzukühlen. Die Günz als Badestrand wurde vom Krumbacher Freibad und den zahlreichen Kiesweihern abgelöst.
05.08.1970 war folgender Leserbrief in den Mittelschwäbischen Nachrichten:
Gasthof-Hirsch-silberne-Ehrennadel-Landrat-Graf-Keller-Schuster-Walter-Putzenberger Gasthof-Hirsch-silberne-Ehrennadel-Landrat-Graf-Keller-Schuster-Walter-Putzenberger
„Der Leser hat das Wort Warnungen ins Leere gesprochen
Der Ertrinkungstod des 3jährigen ……. ist für seine Eltern und Angehörigen ein harter Schicksalsschlag; für alle am Rettungs- und Bergungseinsatz ein trauriges Erlebnis, dessen Geschehen umso unverständlicher erscheint, wenn man weiß, dass alljährlich mehrere Aufrufe von Wasserwacht und Rotem Kreuz zur äußersten Vorsicht für Schwimmer und Nichtschwimmer an Badeseen, wie auch geschlossenen Badeanstalten durch Presse und Rundfunk verbreitet werden. Wenige Tage vor dem Unglücksfall (im Landkreis Krumbach schon der zweite Ertrinkungstod in diesem Sommer) war speziell über die Baggerseen in Krumbach in den MN zu lesen: „Für des Schwimmens Unkundige sind Baggerseen oder Kiesweiher ausgesprochen gefährliche Bademöglichkeiten. Die Ufer der viele Meter tiefen Gewässer fallen durchwegs steil ab… Auch mit Schwimmhilfen gleich welcher Art, sollten Nichtschwimmer nie in ein Gewässer, bei dem sie nicht bei Gefahr aufrecht stehen können…“
Alle derartigen eindringlichen Warnungen und Hinweise scheinen sinnlos ins Leere gesprochen zu sein, wenn Kleinkinder und Nichtschwimmer seitlich der Unglücksstelle am Oberrieder Weiher während (!!) der Sucharbeiten nach dem ertrunkenen Kind unbekümmert am Wasser herumtollen. Werden Eltern oder Erziehungsberechtigte auf die Gefahr aufmerksam gemacht, vernimmt man ein vorwurfsvolles: „Ich bin ja dabei und passe auf…“
Ein unverantwortliches Wort, das mit einem traurigen Nachspiel enden kann. Die Folgen solchen Unverstandes bringen allzu oft großes Leid mit sich. Was muß denn noch geschehen bis die Einsicht überall erkannt wird. Wer ist nicht der Meinung, daß es höchste Zeit dazu wäre?
Wasserwacht im BRK Krumbach
Manfred Keller Ortsvorsitzender