Skip to main content

Hochwasser vom 01-04.06.2024

Während der Hochwasserkatastrophe in Bayern waren die Mitglieder der Wasserwacht Krumbach auch besonders gefordert. Durch die starken Regenfälle der Vortage kam das Wasser nicht überraschend, wir waren gut vorbereitet, doch das es unseren Landkreis derart stark betreffen würde und wir gleich mehrere Tage im Dauereinsatz sein werden hätten wir uns nicht träumen lassen.

Schon am 31.05. um 23:00 Uhr traf der Wasserrettungszug Schwaben vorsorglich im Landkreis ein und verbrachte die Nacht in der Katastrophenschutzunterkunft in Kötz. Der Einsatzleiter Wasserrettung und der Fachberater Wasserrettung waren bereits seit 18:00 Uhr in Dienst um alle Vorbereitungen zu koordinieren.

Am 01.06. um 6:15 Uhr wurde die Wasserwacht Krumbach nach Babenhausen zum Hochwassereinsatz alarmiert. Sie evakuierten den ganzen Tag Menschen aus ihren überfluteten Häusern.

20240601_144436927_iOS

In Krumbach und der näheren Umgebung mussten über den Tag zehn kleinere Einsätze abgearbeitet werden. Es wurden einige Häuser evakuiert, Menschen aus ihren PKW´s befreit und med. Personal beim Schichtwechsel in ihren Einrichtungen unterstützt. Hierfür waren die SEG´s aus Marktoberdorf und Sonthofen in Krumbach stationiert worden.

Auch die Wasserwacht aus Thannhausen wurde nach kurzem Einsatz in Krumbach nach Babenhausen verlegt, genau so wie auch der Großteil des WRZ Schwaben. Dort war die Günz in verheerendem Ausmaß über die Ufer getreten. Am nächsten Tag war all das viele Wasser in unserem Landkreis…

Am 02.06. um 2:50 Uhr wurde der ElWrd nach Offingen alarmiert. Auf der Anfahrt wurde die SEG Krumbach nach nur kurzer Nachtruhe ebenfalls nachgefordert. In Offingen lief die ganze Nacht schon die Evakuierung der Bevölkerung aus ihren überfluteten Häusern. Ein Wasserrettungszug aus Unterfranken war dort im Einsatz. Dabei wurde ein Bootstrupp aus drei Wasserrettern und zwei ortsansässigen Feuerwehrlern von der starken Strömung erfasst und in die Mindel gerissen. Die drei Wasserretter konnten sich an Land retten, waren aber auf einer Landzunge durch die Bebauung eingesperrt, ein Feuerwehrmann konnte sich auf einen Baum in der Strömung retten, die Suche nach dem zweiten Feuerwehrmann dauerte noch den ganzen Tag an, er wurde leider noch immer nicht gefunden.

Um 13:45 Uhr fuhr die SEG Krumbach nach Stoffenried um Personen aus ihrem PKW im Wasser zu befreien.

In der Nacht auf Samstag wurde der Oberrieder Weiher II durch die Günz dermaßen überflutet, das der Damm zum Oberrieder Weiher brach und eine Flutwelle das gesamte Günztal überflutete. Das erste Opfer dieser Flutwelle war unsere fast fertiggestellte Wachstation.

Am 03.06. um 11:13 Uhr wurde die SEG Krumbach nach Günzburg in den Bereitstellungsraum alarmiert. Im Anschluss ging es zur Unterstützung eines Wasserrettungszuges nach Burgau. Auch dort mussten wieder Menschen aus ihren überfluteten Häusern evakuiert werden.

Am 04.06. ging der Wasserpegel an Günz und Mindel wieder zurück. Die Wasserrettungszüge wurden vom Landratsamt wieder freigegeben. Die Fachberater und der ElWrd waren noch den ganzen Tag in den Schadensgebieten unterwegs. Das verunglückte Boot aus Offingen wurde ca. 2km flussabwärts in Bäumen verkeilt von einer Polizeidrohne gefunden. Zwei Air Rescue Specialist der Wasserwacht untersuchten das Boot, konnten jedoch niemanden finden.

Einsatz, Hochwasser